Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 1215* - A140 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 22. März 2007, 10.00 Uhr

PRUNK-PENDULE MIT CARILLON,

Louis XVI, das Zifferblatt und Werk sign. CHARLES LE ROY A PARIS (Charles Le Roy, 1709 Nanterre 1771), das Musikwerk sign. BARBIER LE JEUNE A PARIS (Charles-François Barbier, gest. 1778), die Federn des Gehwerks und der Carillon sign. und dat. DE RICHARD, OCTOBRE 1776, die Bronzen M.J. COTTIN (Marie-Joseph Cottin, Meister 1772) zuzuschreiben, Paris um 1770/80.
Bronze matt- und glanzvergoldet. Auf kanneliertem Postament stehendes Uhrgehäuse mit Amoraufsatz, flankiert von Aurora und "amour astronome", auf ebonisiertem Holz-Bastionssockel mit Kreiselfüssen. Emailzifferblatt mit arabischen Minuten- und römischen Stundenzahlen. Originales Spindelwerk und 1/2-Stundenschlag auf Glocke, beim Stundenschlag den Carillon mit 10 Glocken und 20 Hämmern auslösend. 48x21x64 cm.


Die Zuschreibung an M.J. Cottin beruht auf einer von ihm signierten Entwurfszeichnung aus den frühen 1770er Jahren. Cottin wurde 1740 geboren und lernte seine Handwerkskunst beim "fondeur" N.P. Vallée. Er arbeitete mit den bedeutendsten Uhrmachern und Ebenisten zusammen, wie z.B. mit J. Valtrin, F. Goyer und dem berühmten "marchand-doreur" F. Gailleux. Ein identisches Modell wurde für Marie-Antoinette gefertigt und ist heute Bestand der Sammlungen des Petit Trianon in Versailles (Inventarnr. Vmh 907). Es ist abgebildet in: L'Estampille 1 (1974); S. 16. Eine identische Pendule ist abgebildet in: P. Kjellberg, La pendule française du Moyen Age au XXe siècle, Paris 1998; S. 249. Eine weitere Pendule, das Uhr- und Musikwerk ebenfalls signiert Barbier le Jeune, ist ausgestellt im Museo del Reloj Antiguo in Madrid (Inventarnr. 6). Eine modellogleiche Pendule mit brünierten Figuren war Bestand der Sammlungen von P. Izarn in Paris. Eine weitere wurde bei Kohn, Paris, angeboten. Eine identische Pendule wurde in der Galerie Koller Zürich am 15.3.2000 (Katalognr. 1654) verkauft. Eine letzte, sign. Le Comte à Paris, war Bestand der Sammlung von Lord Wolverton und wurde bei Christie's London am 14.6.1990 (Katalognr. 113) verkauft. Im "Almanach Général des Marchands" aus dem Jahr 1778 steht über den Uhrmacher C.F. Barbier geschrieben: "Barbier le Jeune, Horloger sur le Pont Marie, aprouvé de l'Académie Royale des Sciences, a imaginé de nouvelles pendules mouvantes à secondes, dans un moyen volume de toute beauté, qui font l'admiration du public, Il en a depuis 1.000 livres jusqu'à 30.000 livres. Il vient d'inventer des carillons pour les pendules et carillons à sourdine, dont les sons ne font entendre que la valeur de la note,...". Barbier schuf u.a. eine herausragende Pendule mit Musikwerk, welche die Fassade des Château de Versailles darstellt. Die Gehäuse liess er von F. Duhamel, J. Goyer, N. Bonnet, R. Osmond, S.L. Vandernasse, J.P.E. Cottin oder J.B. Vallée fertigen. Zu Barbiers Kundschaft gehörte auch der Marquis de Brunoy. Lit.: P. Kjellberg, La pendule française du Moyen Age au XXe siècle, Paris 1989; S. 148. (mit Abb. der erwähnten Pendule). L. Montreal y Tejada, Relojes Antiguos 1500-1850, Barcelona 1955; Tafel 88 (eine modellogleiche Pendule). J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996, S. 277 (biogr. Angaben zu Barbier).

CHF 90 000 / 140 000 | (€ 92 780 / 144 330)

Verkauft für CHF 148 750 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr