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Lot 1346* - A144 Möbel, Porzellan & Dekoration - Montag, 17. März 2008, 10.00 Uhr

IMPERIALES RUNDES GUERIDON "AUX CYGNES" MIT "VERRE EGLOMISE"-PLATTE,

Empire, aus einer Pariser Meisterwerkstatt, um 1810.
Bronze matt- und glanzvergoldet, die Platte mit ausserordentlich feiner Hinterglasmalerei; auf smaragdgrünem Fond goldene Zentralrosette und Palmetten sowie bunte Schwäne, Portraitmedaillons, Kartuschen, Blattwerk und Zierfries in goldenem Rahmen. Randprofiliertes, leicht vertieftes Blatt auf gerader Zarge mit 3 markant geschweiften, schwänenbekrönten und durch eingezogenes Zwischentablar mit analoger Rosette verbundenen Volutenstützen mit Tatzenfüssen auf eingezogenem Dreisockel. Ausserordentlich feine Bronzeapplikationen in Form von stilisierten Löwenköpfen, Voluten, Rosetten, Palmetten und Zierfries. D 64 cm, H 77 cm.


Provenienz: Privatbesitz, Monaco. Hochbedeutendes Guéridon von bestechender Qualität und Eleganz. Als Hinterglasmalerei bezeichnet man die auf der Rückseite einer dünnen Glasscheibe ausgeführte Malerei mit lichtundurchlässigen Farben; dabei werden zuerst die Konturen gezeichnet, danach die Motive im Vordergrund gemalt und zum Schluss der Hintergrund. Um Bilddetails wie Heiligenscheine hervorzuheben, werden diese oft mit Gold- oder Silberfolie unterlegt. Eine Variante dieser Technik ist die Hinterglasradierung, bei der das Glas auf der Rückseite eingefärbt oder mit Russ eingeschwärzt und die Motive herausgekratzt werden. Die Ursprünge der Hinterglasmalerei liegen in der Antike, als man graviertes oder bemaltes Blattgold zwischen zwei Glasschichten einschmolz. Die eigentliche Hinterglasmalerei verbreitete sich allerdings erst zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert von Italien aus in ganz Mitteleuropa. Bald ging man zur Massenherstellung über, die aber nicht in Betrieben, sondern in Grossfamilien erfolgte - die Hinterglasmalerei war für sehr viele bäuerliche Familien ein Nebenerwerb und Beschäftigung während des Winters. Vor allem Heiligenbilder wurden in grosser Zahl hergestellt, aber auch Allegorien der vier Jahreszeiten und volkstümliche, höfische und biblische Genreszenen waren beliebt. Der "décor à cygne" wurde bereits im späten 18. Jahrhundert angewandt. G. Benemann (Meister 1785) fertigte 1799 eine Kommode und einen Sekretär für den russischen Hof, 1796/1800 im Auftrag des Architekten Berthault ein Bett für Madame de Recamier. Im frühen 19. Jahrhundert fertigten C. Percier und P.F.L. Fontaine für ihre "projets pour le mobilier du boudoir de Madame Bonaparte à Saint-Cloud" Entwürfe mit diesen typisch empirischen Elementen. Eine ihrer Zeichnungen befindet sich heute im Metropolitan Museum of Art in New York (Inv.Nr. 63535).

CHF 300 000 / 500 000 | (€ 309 280 / 515 460)

Verkauft für CHF 480 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr