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Lot 1008 - A141 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 21. Juni 2007, 10.00 Uhr

BRONZEGRUPPE "RAUB DER SABINERINNEN",

nach GIANBOLOGNA (Giovanni di Bologna, Douai 1529-1608 Florenz), Italien, 19. Jh.
Bronze brüniert. Über einer knienden männlichen Figur stehender Mann, eine Frau in den Armen haltend. Auf profiliertem Rundsockel. H 60 cm.

Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Die originale Marmorskulptur ist heute Bestand der Sammlungen der Loggia dei Lanzi in Florenz. Eine identische Figur wurde in unserer Juni-Auktion 2000 (Katalognr. 1525) verkauft. Giovanni di Bologna, auch Jean de Boulogne oder Gianbologna genannt, lernte bei Jacques Dubroeucq in Mons sein Handwerk und ging 1554/55 nach Italien. Danach studierte er zwei Jahre in Rom und war ab 1557 in Florenz tätig, wo er eine Werkstatt leitete, für die zahlreiche bekannte Bildhauer arbeiteten (Francavilla, Hans Reichle von Augsburg, Hubert Gerhart, Adriaen de Vries). Die bedeutendsten Bronzebildner des Frühbarocks waren seine Schüler. Zu Gianbolognas Hauptwerken zählen der "Fliegende Merkur" (1564), der "Raub der Sabinerinnen" (1579), "Herkules und der Centaur" (1599), der "Neptun-Brunnen" (Bologna, 1563-67), die "Fontana dell'Isolotto" (Florenz, 1569-1576) sowie Reiterdenkmäler und Kleinbronzen von Tieren, Bauerngruppen und Vogelstellern. Stetig wuchs die junge Stadt Rom, die Romulus 753 gegründet hatte. Bald jedoch wurde es offenbar, dass es dem Staate an Frauen fehlte. Und wie sollte eine Stadt überleben, der es an Nachkommen mangelte? So schickte Romulus Gesandte in die Nachbarstädte mit der Bitte um Bündnis und Eheschliessungen zwischen ihnen. Doch wohin die Gesandten auch kamen, sie wurden unverrichteter Dinge wieder fortgeschickt. Da kam Romulus auf die Idee, ein Fest zu Ehren des Gottes Neptun auszurichten die Nachbarvölker dazu einzuladen. Begierig, die neue Stadt zu sehen, strömten die Menschen herbei. Besonders die Sabiner kamen in grosser Zahl mit ihren Familien. Dann begannen die Spiele, und alles drängte sich um den Kampfplatz. Auf ein Zeichen von Romulus bemächtigten sich die jungen Römer der sabinischen Jungfrauen und schleppten sie fort. Dies geschah alles so schnell und überraschend, dass niemand Widerstand leisten konnte.Der König versicherte ihnen, dass sie ordnungsgemäss verheiratet würden und in den Genuss aller Güter und Rechte kämen. So besänftigt fügten sich die Sabinerinnen nicht unwillig in ihr Schicksal.Die Familien der Geraubten jedoch rüsteten sich zum Krieg gegen Rom. Bald befanden sich die beiden Heere in erbittertem Kampf. Plötzlich stürzten sich die Sabinnerinen zwischen die Soldaten, um dem Morden ein Ende zu machen. Flehend redeten sie auf beide Parteien ein. Ihre Worte fanden Gehör bei den Römern und Sabinern. Sie beendeten den Krieg, versöhnten sich und schlossen ein Friedensbündnis. Lit.: F. Negri Arnoldi / M. Bacci / B. Toscano / F. Falcidia, Storia dell'Arte - Il Cinquecento, Mailand 1985; S. 83-88.

CHF 3 000 / 5 000 | (€ 3 090 / 5 150)

Verkauft für CHF 9 960 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr