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Lot 1056* - A150 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 17. September 2009, 10.00 Uhr

TAPISSERIE-CANAPE,

Louis XV, Venedig um 1760.
Holz durchbrochen und ausserordentlich fein beschnitzt mit Kartuschen, Voluten, Blättern und Zierfries. Leicht trapezförmiger, geschweifter Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Mehrfach geschweifte, jochförmig abschliessende und durchbrochene Rückenlehne mit markant ausladenden, eingerollten Armlehnen auf geschweiften -stützen. Originaler Tapisseriebezug mit Früchtestilleben, Kartuschen und Blumen. 180x54x48x125 cm.


Provenienz: - Westschweizer Privatbesitz. - Auktion Galerie Koller Zürich im Dezember 2000 (Katalognr. 1478). - Aus einer Schweizer Sammlung Feines Canapé von hoher Qualität und, was selten ist, mit originalem, gut erhaltenem Tapisserie- Bezug. Nach dem Frieden von Château Cambrésin 1659 erlebte die Republik Venedig eine ökonomische und künstlerische Blütezeit, die bis in die 30er Jahre des "Settecento" anhielt. Militärische Konflikte auf See und in den norditalienischen Regionen, die den finanziellen Ruin der Lagunenstadt einläuteten, standen in krassem Widerspruch zur kulturellen Blüte, die duch das rigorose Zunftwesen garantiert wurde. Das lokale Kunsthandwerk wurde genauestens organisiert, strukturiert und in verschiedene Sparten eingeteilt: "marangoni di noghera" (Hersteller von Massivholzmöbeln), "marangoni di coaze" (Bestandteil-Schnitzer), "intaiadori", "tapezzieri", "bolzeri", "doratori", "vetrai", "specchieri" und vor allem "depentori" (Lackierer von Luxusmöbeln). Durch diese straffe Einteilung war eine grosse Produktion auf hohem Niveau möglich, sie verunmöglicht jedoch die Identifizierung der Objekte bzw. deren Zuschreibung an ein bestimmtes Atelier oder einen Künstler. Die eigentliche Spezialität der Kunsthandwerker von Venedig waren die als einmalig zu bezeichnenden "intagli" - wohl auch bedingt durch die hochwertige, berühmte Schiffsproduktion mit reichen Schnitzereien -, fein lackierte und geschnitzte Möbel, ausserordentlich originelle und eigenständige Formen- und Dekorationssprache und eine qualitativ hochwertige Ausführung. Lit.: M. Griffo, Il mobile del seicento - Italia, Novara 1985; S. 33-43 (allg. Angaben zur Entwicklung des venezianischen Möbels im 17./18. Jahrhundert).

CHF 10 000 / 15 000 | (€ 10 310 / 15 460)

Verkauft für CHF 12 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr