Provenienz: Seit circa 200 Jahren in der selben aristokratischen Familiensammlung, Bern. Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag, identifiziert dieses Stilleben anhand einer Fotografie als ein charakteristisches Werk von Pieter van Boucle, wofür wir ihm danken. Eine vergleichbare signierte und 1651 datierte Komposition aus Privatbesitz wurde in der Ausstellung Stilleben in Europa in Münster 1980 gezeigt (vgl. Stilleben in Europa, Ausstellungkat. Westfällisches Landesmuseum Münster/Staatliche Kunsthalle Baden-Baden 1979-1980, Abb. 203, S. 377). Boucle entstammte ursprünglich einer Antwerpener Familie, die den Namen van Boeckel führte. Er war Schüler von Frans Snyders und ab 1623 in Paris mit Unterbrechung bis 1635 tätig. Er arbeitete im Atelier des Simon Vouet zusammen mit Lubin Baugin. 1632 und 1636 war er Mitglied der Antwerpener St. Lukasgilde und mit Willem Kalf befreundet. Zu seinen Meisterwerken zählen Stilleben mit Fischen, in denen er die Wiedergabe der Materien und die Plastizität der Objekte virtuos umsetzt und wovon das hier angebotene Gemälde ein charakteristisches Beispiel darstellt.