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Lot 155 - A153 Sammlungen - Freitag, 25. Juni 2010, 10.00 Uhr

Erasmus von Rotterdam, Desiderius.

In Novuum Testamentum ab eodem denuo recognitum, Annotationes…
Basel, J. Froben, März 1519. Fol. Druck auf Pergament. [4] Bl., 579 S. Titel mit Holzschnittrahmen u. Druckermarke, auf Bl. 2 u. S. 1 Zierleisteneinfassungen, 24 grosse figürl. Initialen u. zahlr. kleinere Initialen sowie 23 Zierleisten, sämtl. in Holzschnitt. Prachtvoller Holzdeckelbd. d. Z. auf 5 Bünden, der braune KalbsLdr.-Überzug mit doppelt gepr. Rahmenwerk, das Mittelfeld mit Voluten, stilisiertem Blattwerk u. Eckfleurons, der Prägegrund mit Resten von Vergoldung, Goldschnitt. (Berieben u. bestossen, Ldr. an den Kanten gelöst, Kapitale u. Bünde lädiert, Schliessen fehlen).


VD 16, E 3093. Adams, E 887. Bezzel 1212. Staehelin 9. Erasmus-Kat. Basel, 1986, 50f.- Hoch bedeutendes, ausserordentlich schönes Expl., ganz auf Pergament gedruckt, als solches ein Rarissimum der Basler Buchdruckerkunst zu Beginn des 16. Jhs.- Die für die nachhaltige Entwicklung der Reformation wichtigen Anmerkungen zum Neuen Testament in der beträchtlich erweiterten zweiten Ausgabe. Bereits der Editio princeps seines griechischen Neuen Testaments hatte Erasmus einen umfangreichen Apparat mit Anmerkungen beigefügt, die er als notwendigen und massgeblichen Zusatz zum Neuen Testament betrachtete. Erheblichen Anteil am Zustandekommen des Werkes hatte neben Erasmus auch Johannes Oekolampad, der die hebräischen Zitate gegenüber der ersten Ausgabe berichtigte, die Anmerkungen dogmatisch überprüfte und zusammen mit Nikolaus Grebel Korrekturen las. Erasmus dankt ihm dafür im Vorwort und nennt den späteren Basler Reformator einen bedeutenden Gelehrten und aufrichtigen Theologen. Oekolampad seinerseits lobt Erasmus in seinem Epilog als den grössten Gelehrten seiner Zeit.- Der grossartige Buchschmuck in Form von Einfassungen, Zierleisten und Initialen von namhaften Künstlern wie Ambrosius Holbein für die Rahmen und Initialen mit architektonischen Durchblicken sowie der Bruder Hans Holbein für die Vorlagen des grossen Kinderalphabets und möglicherweise die Druckermarke. Die Einfassung auf dem 2. Blatt mit dem Wappen Frobens wird von Heitz ebenfalls Ambrosius Holbein zugeschrieben, die untere Leiste mit den ein leeres Schild haltenden Putten stammt von Urs Graf. Zum Buchschmuck siehe Müller, H. Holbein, 133. His, Urs Graf, 324 d. Holbein-Kat. Basel 1960, 112, 119, 123. Heitz, Basler Druckermarken, 35, 36. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration II, 302.- Nahezu druckfrisch erhaltenes Expl., mit bemerkenswert qualitätvollem zeitgenössischem Einband, dieser etwas zu restaurieren. Das Titelblatt mit unwesentlicher Griffspur, in der linken Bildleiste nahezu unsichtbare Restaurierung in Form eines eingesetzten Pergamentstücks, letztes Blatt mit leicht sichtbarem Feuchtigkeitsrand. S. 61/62 mit kleiner Fehlstelle im Pergament am unteren Rand.- Gestochenes Exlibris Theodor Christoph Lilienthal u. alte Notizen auf Spiegel.

CHF 50 000 / 70 000 | (€ 51 550 / 72 160)

Verkauft für CHF 114 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr