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CHIRINO, MARTÍN

* 1.3.1925 Las Palmas de Gran Canaria, † 11.3.2019 Madrid

Seine Kindheit und Jungend, in der der junge Martín Chirino mit seinem Vater die Welt bereist und schon in jungen Jahren die Verarbeitung von Eisen erlernt, bilden den Schlüssel für seine spätere Zukunft. Er wird 1925 in Las Palmas de Gran Canaria geboren. Als Jugendlicher verbringt Chirino seine Freizeit in der Schiffswerft, in welcher sein Vater arbeitet. Aus diesem Grund unternehmen sie zusammen auch zahlreiche Reisen an die afrikanische Küste. Die Einflüsse Afrikas lassen sich später in seiner Arbeit als Künstler wiederfinden. Mit 23 Jahren zieht es Chirino nach Madrid, wo er an der Königlichen Akademie der Schönen Künste von San Fernando studiert und 1952 schliesslich mit dem Titel eines Professors abschliesst. Es folgen Reisen nach Paris, London und Italien, in denen er die Kunst der Bildhauerei vertieft und sich innerhalb dieser mit grossen Meistern wie Henry Moore oder Julio González auseinandersetzt. Darin gründet all das Wissen, welches er nach seiner Rückkehr in die kanarische Heimat in seiner Werkstatt ausübt. Zudem teilt Chirino seine Leidenschaft für die kanarischen Ureinwohner und deren Inschriften mit seinem guten Freund, dem Künstler Manolo Millares. Mit ihm studiert er die Schriften jener Völker und ihre Kultur. So erstaunt es nicht, dass in seinem Schaffen die zwei Bereiche, das Material Eisen und die afrikanische Kultur, ineinander verschmelzen. Die Serie Black Queens aus Materialien, wie Schmiedeeisen, Holz, Stein und Blei, entsteht.

1955 beschliesst Chirino zusammen mit anderen Künstlern der Kanaren nach Madrid umzusiedeln. Die Schmiede Cuenca, in der er zeitweise arbeitet, darf er als Atelier nutzen. Zahlreiche seiner Werke, die in der Folgezeit ausgestellt werden, werden hier geschaffen. 1958 tritt er der spanischen Künstlergruppe El Paso bei, welcher Künstler wie Antonio Saura, Manolo Millares oder Luis Feito angehören. Zwei Jahre später jedoch wird die Gruppe aufgelöst. Parallel eröffnet Chirino seine erste Einzelausstellung im Ateneo von Madrid, die den Titel Los Hierros de Chirino trägt. Darin äussert er nach wie vor seine tiefe Verbundenheit mit seiner Heimat, wie aber auch dem Material Eisen gegenüber, mit dem er bevorzugt arbeitet. Ein weiteres zentrales Element seines Schaffens bildet die Spirale, die in den 1960er Jahren in einer Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art mit der Arbeit El Viento ihren Anfang findet.

In der Folge werden seine Werke in zahlreichen Museen und Galerien in Form von Gruppen- und Einzelausstellungen in den USA, wie aber auch in Europa ausgestellt. Er beschliesst deshalb Madrid zu verlassen und in die Nähe von New York zu ziehen, wo er bis Ende der 90er Jahre lebt. Seine Technik beginnt sich allmählich weiterzuentwickeln, indem er nun ganze Stahlplatten verwendet, die er miteinander verschweisst. Damit lassen sich Skulpturen mit mehr Volumen erzeugen. Zuvor nämlich lag der Fokus vermehrt auf schmalen und länglichen Elementen. Einen Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn erlebt Chirino mit dem ihm vom Kulturministerium verliehenen Nationalpreis für plastische Kunst im Jahr 1980. Im Weiteren übernimmt er den Vorsitz der Kulturinstitution Círcolo de Bellas Artes in Madrid und beteiligt sich einige Jahre später wesentlich am Aufbau des Atlantischen Zentrums für Moderne Kunst (CAAM) in Las Palmas. Das zeitgenössische Kunstmuseum wird von ihm konzipiert und anschliessend geleitet. Darüber hinaus wird die Fundación de Arte y Pensamiento Martín Chirino ins Leben gerufen, welche sich der Erhaltung und Vermittlung seines Lebenswerks widmet.

Martín Chirinos Werk, geprägt von seiner Jugend und seiner Leidenschaft für das afrikanische Volk, wird stetig von neuen Inspirationen und Einflüssen seiner Reisen und seiner Begegnungen geformt. Doch bleibt er über all die Zeit seinem Ursprung, den kanarischen Inseln, treu. Nicht nur eröffnet er hier kulturelle Institutionen, sondern lässt ebenso zahlreiche seiner Arbeiten in das Erscheinungsbild seiner Heimat und damit in den öffentlichen Raum einfliessen. Martín Chirino stirbt 2019 in Madrid.


Werke aus unseren Auktionen



Werke dieses Künstlers aus unseren Auktionen

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Lot 3720 - A193 PostWar & Contemporary - Samstag 04 Juli 2020, 14.00 Uhr

MARTÍN CHIRINO

(Las Palmas de Gran Canaria 1925–2019 Madrid)
Viento.
Eisen, geschmiedet.
247 × 195 × 51 cm.

CHF 35 000 / 45 000 | (€ 36 080 / 46 390)

Verkauft für CHF 58 860 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr

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