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Lot 1075* - A147 Möbel, Porzellan & Dekoration - Mittwoch, 03. Dezember 2008, 10.00 Uhr

GEFASSTE KONSOLE,

Louis XV, Berlin/Potsdam um 1750.
Holz reich beschnitzt mit Mohrenkopf, Blumen, Blättern und Zierfries sowie polychrom gefasst und teils vergoldet. Geschweifte, trapezförmige Platte "en faux marbre" auf durchbrochener, wellig ausgeschnittener Zarge mit durch Blattsteg verbundenen Doppelvolutenstützen. 60x47x88 cm.


Provenienz: - Galerie Almas, München. - Aus einer bedeutenden deutschen Privatsammlung. Mit der grossen Bautätigkeit in Kurbrandenburg während der letzten Jahre des 17. Jahrhunderts - 1694 Ausbau des Stadtschlosses Potsdam, 1695 Beginn des Schlossbaues in Charlottenburg, 1703 Bau des Schlosses Montbijou in Berlin - wurde auf dem Gebiet der lokalen Möbelherstellung ein neues, wesentliches Kapitel eröffnet, zu dem anfänglich die Architekten die eigentlichen stilistischen Vorlagen lieferten. Die neu errichteten Paläste brauchten eine Vielzahl von Einrichtungsgegenständen, was das einheimische Möbelhandwerk während des gesamten 18. Jahrhunderts eine veritable Blüte erleben liess. Die Lackmöbel, die frühesten dieser Art im Deutschen Reich, entstanden in den Jahren um 1700; eingelegte Möbel wie Tische, Kommoden, Sekretäre usw. blieben bis Ende des 18. Jahrhunderts "en vogue". Die qualitativ herausragenden Schreibmöbel orientierten sich anfänglich stark an englischen und russischen Vorbildern, fanden aber während der ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts zu einer sehr eigenwilligen Formgebung: markante, geradezu gewagte Bombierung des Kommodenunterteils, fein gefriestes Palisander- oder Wurzelmaserfurnier, bewusst kontrastierender Aufsatz mit klassizistischen Elementen und ausserordentliche Bronzebeschläge. Während der Regentenzeit von Friedrich dem Grossen (1740-1786) erlebte der Bereich des höfischen Mobiliars eine eigentliche Sternstunde; die bedeutendsten Architekten, Ebenisten und Bildhauer des friderizianischen Rokoko waren G.W. von Knobelsdorff (1699-1753), J.A. Nahl (1710-1785) und die Gebrüder Hoppenhaupt und Spindler. Im ausgehenden 18. Jahrhundert war Berlin eine der wichtigsten deutschen Metropole der Möbelkunst. Die klassizistischen Stilmerkmale wie z.B. der sogenannte "Zopfstil" wurden durch J.G. Fiedlers Prunkmöbel und seine Ernennung zum "Königlichen Hoftischler" salonfähig. Typisch für diese Zeit war die "anglophile" Verarbeitung, das heisst der Gebrauch von hochwertigem Mahagoni und die Zurückhaltung bei der Verwendung von Bronzezierat. Lit.: G. Ehret, Deutsche Möbel des 18. Jahrhunderts - Barock, Rokoko, Klassizismus, München 1986. H. Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels - Spätbarock und Rokoko, München 1970; II, S. 20-39 (zur Entwicklung des Berliner Möbels). H. Schmitz, Deutsche Möbel des Barock und Rokoko, Stuttgart 1923.

CHF 3 000 / 5 000 | (€ 3 090 / 5 150)

Verkauft für CHF 4 320 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr