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Lot 1102* - A135 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 08. Dezember 2005, 10.00 Uhr

1 PAAR KOMMODEN,

spätes Louis XV, nach Vorlagen von J.M. HOPPENHAUPT (Johann Michael II Hoppenhaupt, 1709-1769) oder J.M. KAMBLI (Johann Melchior Kambli, 1717-1783), Berlin/Potsdam, 19. Jh.
Veilchenholz und Mahagoni gefriest sowie ausserordentlich fein eingelegt mit Rautenmuster, Diamantspitz und Elfenbeinfaltstern. Allseitig bombierter, trapezförmiger Korpus mit markant vorstehenden Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit hohen, geschweiften Beinen. In der Mitte eingezogene Front mit 2 Schubladen, die boerste zweigeteilt. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte "Vert de Mer"-Platte. 96x56x96 cm.


Provenienz: Aus einer römischen Sammlung. Hochbedeutendes Paar von perfekter Qualität und Eleganz - man beachte die ausserordentlich feine und akkurate Marketerie. Johann Michael Hoppenhaupt war zusammen mit seinem Bruder Johann Christian als Dekorationsbildhauer für Friedrich II von Preussen tätig und wurde 1746 Nachfolger von Johann August Nahl als "Directeur des ornements" an Friedrichs Hof. Er gilt als Hauptmeister des späteren Friderizianischen Rokoko. Andere bekannte Vertreter des Stils waren der Maler A. Pesne sowie die Bildhauer F.C. Glume und J.M. Kambli - letzterer wurde besonders seiner prachtvollen Goldbronzen wegen geschätzt. Das Friderizianische Rokoko fand seine reinste Ausprägung in der Ausstattung der Schlösser Charlottenburg, Berlin, Potsdam und Sanssouci, wo König Friedrich der Grosse sogar persönlich auf die Entwürfe der Ausstattung Einfluss nahm. 1752 gründete J.M. Kambli, offenbar als selbständiger Unternehmer, in Potsdam eine Werkstätte für Bronzeguss. Das weist darauf hin, dass der Bronzedekor in der Friderizianischen Kunst auch mengenmässig eine grössere Rolle gespielt haben muss als anderswo. Obwohl Kambli gelernter Bildhauer war, beherrschte er auch die Boulle-Technik und verstand sich auf Pietra Dura-Einlagen. Er gehörte zu jenen vielseitig verwendbaren Allerweltskünstlern, die damals besonders von Adelshäusern und Höfen sehr geschätzt wurden. Lit.: H. Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels, Spätbarock und Rokoko, München 1970, S. 51f. (biogr. Angaben zur Ebenistendynastie Hoppenhaupt). Ibid., S. 245f. (biogr. Angaben zu J.M. Kambli).

CHF 150 000 / 250 000 | (€ 154 640 / 257 730)

Verkauft für CHF 198 800 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr