BAUKNECHT, PHILIPP
* 16.3.1884 BARCELONA, † 26.2.1933 DAVOS
Deutscher Maler, Grafiker, Innenarchitekt und Kunsthandwerker.
In Barcelona als Sohn eines deutschen Uhrmachers geboren. 1892 Rückkehr nach Schramberg im Schwarzwald, dort 1902–07 Schreinerlehre. Studiert anschliessend Innenarchitektur an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart. Berührung mit dem Jugendstil. 1910 schwere Erkrankung an Tuberkulose. Sanatoriumseintritt in Davos. Bleibt bis 1913 ans Krankenbett gefesselt, ehe sich sein Zustand bessert.
Künstlerische Auseinandersetzung mit Krankheit und Tod, gleichzeitig entdeckt er die Hochgebirgswelt als künftiges Leitthema. Findet Freundschaft und Unterstützung in der deutschen Künstlerkolonie in Davos, wo er fast mittellos lebt und sich mit dem Handel von gefällig gemalten Gemälden über Wasser hält. Ausstellungen in Davos finden wenig Beachtung, und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verunmöglicht ihm als Kriegsdienstverweigerer Aktivitäten in Deutschland. 1918–1920 Tuberkuloserückfall. In den kurzen Erholungsphasen intensive künstlerische Tätigkeit. Ab 1919 mit Ernst Ludwig Kirchner in Kontakt, der 1925 wieder abbricht, auch wenn die gegenseitige künstlerische Wertschätzung bestehen bleibt. 1920 Umzug in eine abgelegene Hütte am Eingang des Dischmatals, wo er ein asketisches Leben führt. Malt im Hochgebirge, in den umliegenden Tälern und am Davoser See. 1921 erste Ausstellungsbeteiligung in Deutschland.
1924 künstlerischer Durchbruch im Kreise der führenden Expressionisten in Stuttgart, Berlin und Dresden. Erste öffentliche Ankäufe. 1925 Heirat mit der begüterten Niederländerin Ada van Blommestein, die kurzzeitig zu ihm zieht, ehe sie ein komfortables Haus am Davoser See kauft. Seine neue Umgebung und die gehobene internationale Kurgesellschaft finden Eingang in seine Malerei; gleichzeitig Abkehr von der Druckgrafik. Zunehmender Erfolg an Ausstellungen in Deutschland, in der Schweiz stösst sein Werk hingegen auf geringes Interesse.
1929 Geburt des Sohnes Eric, den er in zahlreichen Werken darstellt. Grundverschiedene Lebensauffassungen führen zur Trennung von seiner Frau. Ab 1929 verschlechtert sich sein Gesundheitszustand, bis er 1933 ins Spital in Davos eingeliefert wird und dort kurze Zeit später an Magenkrebs stirbt. Nach seinem Tod werden für unbedeutend oder unvollendet erachtete Werke zerstört. Die übrigen nimmt seine Witwe mit in die Niederlande. Dort bleiben sie in Baarn vor dem Zugriff der Nationalsozialisten verborgen, während seine Werke aus deutschen Museen beschlagnahmt und teilweise vernichtet werden.
Erst 1960 wird der Nachlass des fast Vergessenen wiederentdeckt. Seither, unterstützt vom niederländischen Kunsthändler und Galeristen Joop Smid sowie der Davoser Galerie Iris Wazzau, schrittweise internationale Anerkennung als bedeutender Exponent eines sich in den Alpen entfaltenden Expressionismus. Seine künstlerische Bedeutung wird zu Unrecht auf die Diskussion um die Nähe zu Kirchner reduziert. Das Frühwerk setzt beim Jugendstil und der symbolistischen Landschaftsmalerei der Jahrhundertwende um Hodler und Segantini ein.
Ab 1916 pflegt der Autodidakt einen teils ungelenken, teils sprunghaften, ganz von seiner unmittelbaren Empfindung geleiteten Stil zwischen naiver Sachlichkeit und expressiver Übersteigerung. In seinen besten Werken schildert er die grandiose Bergnatur, das karge, erdverbundene Leben der Bergbevölkerung, später auch das mondäne Davos, schnörkellos in grellen, hart kontrastierenden Farbflächen. Auch seine originelle Motivwahl und die James Ensor nahe stehende, bis zur Karikatur forcierte Verdichtung seiner Figuren unterscheiden ihn vom formalisierten Stil der Expressionisten um Kirchner.
SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz
Silvan Faessler, 2006 https://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4023712
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